Was ich noch hinfügen will, und gerade festgestellt habe....ist dieser Post auch noch extrem lang geworden, sorry, ich schaffe es einfach nicht, in kurzen Sätzen, Jahre meines Lebens zu beschreiben.
Ich hoffe, das bleibt eine Ausnahme.
Wen nur das Auto interessiert, und mehr Bilder sehen will,der muss noch bis zum nächsten Post warten und kann sich das Gelese hier ersparen. Für alle anderen, die wissen wollen, was mein Auto und meine Krankengeschichte miteinander zu tun haben, gehts jetzt weiter :o))
Was hier so in 10-15 Minuten, zumindest bei meinen zukünftigen Posts runtergelesen und betrachtet werden kann, bedeutet für mich Tagelanger, manchmal wochenlanger Kampf mit meinem Körper, viel Geduld und den unbedingten Willen, trotz Schmerzen etc. ein Projekt auch irgendwann mal fertig zu stellen.
Mein Auto ist jedesmal, wenn ich es ansehe, ein Ansporn, trotz Krankheit und andere Widerstände, ein kreatives Leben zu führen und für mich auch ein sichtbares Zeichen von Hoffung.Zuerst dachte ich lange Zeit, das wäre nicht mehr möglich.
Vieleicht macht seine Geschichte ja auch anderen Mut, auch wenn sie lang ist.
Dazu muss man ja nicht unbedingt sein Auto Bunt machen, aber mit Mut,Willen, Hartnäckigkeit und Geduld geht doch noch so einiges,das musste ich erst herrausfinden.Dieses Auto und meine Geschichte dazu, gehören untrennbar zusammen und wie ihr sehen könnt, ist mein Auto natürlich bunt :o)Das war nicht immer so.
Als mein Fiat seinen Geist aufgegeben hat, musste möglichst schnell ein neues Auto her. Es wurde ein Skoda Forman LXi, in dunkelblau, fast mein Eigentum, ich musste "nur" 6 Jahre Raten dafür bezahlen.
Der Skoda sollte wieder so ähnlich werden, wie mein alter Fiat Turbo ie, den ich hier im Blog schon vorgestellt habe, nur noch bunter.
Kaum war die letzte Rate bezahlt, und der Wagen mein Eigentum,ging ich an´s Schleifen, wie schon einmal, nur sollte diesmal das ganze Auto dran glauben.Weil ich keine Garage oder einen anderen Unterstand hatte, dauerte es etwas länger.Einige Stellen waren schon mit bunten Strichen versehen,vieles schon vorgeschliffen.
Mir hat das sehr viel Spass gemacht, da ich ja nur ab und zu bei Windstille und Sonnenschein etwas arbeiten konnte.Ein Bierchen dabei,zur Erfrischung, kleinen Klönschnack mit den Nachbarn...alles easy :o)
Eines Tages saß ich in diesen Auto und war auf der Rückfahrt, von der Arbeit, dann ganz plötzlich ohne Vorwarnung,schlimmste Rückenschmerzen und starke Krämpfe im linken Bein.Nur mit Mühe und Not kam ich heile mit dem Auto zu Hause an....Peng....massiver Bandscheibenvorfall, mit linksseitig Lähmung...krank mit Krücken und kurze Zeit später musste operiert werden.Na super....dann war ich in der Reha...und hatte zusätzlich noch beidseitig schlimme Beschwerden in den Armen, die traten erst nach der Rücken OP auf...in der Reha wurde es noch schlimmer.... ab zum nächsten Arzt....schweres Sulcus Ulnaris Syndrom ohne OP keine Chance..na prima...4 Wochen später der erste Arm OP....danach nochmal 5 Wochen später war der andere Arm dran.
Ich will jetzt nicht meine ganze Krankengeschichte in allen Einzelheiten, hier ausbreiten, aber von da an wurde mein Leben anders.Auch wie und ob ich überhaupt irgend etwas machen kann.
Jeder der so etwas selbst durchgemacht,weis was ich meine.
Wie man sich denken kann, fuhr ich damals die ganze Zeit, mit dem halbfertigen Auto rum. Ich habe es gehaßt. Es waren insgesamt 4 Jahre, ...vom ersten Krankentag an. 7Monate nach den 3 OP´s dauerte es wieder zurück an den Arbeitsplatz zu kommen. Arbeiten ging da mal gerade so noch etwas mehr als Jahr einigermaßen, mehr recht als schlecht. ...dann wieder, Arbeitsunfähig,auf Grund einer Verschlechterung durch Narbengewebebildung und vieles mehr.Will ich hier aber jetzt nicht alles aufzählen.
Dann nach weiteren 18 Monaten, Behandlungen,unzähligen Maßnahmen zur Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit,war die Unterstützung, der Krankenkasse ausgelaufen und es stand ein Erwerbsunfähigkeits Rentenantrag im Raum..... aber zuerst wurde ich von der Rentenkasse zur Rehakur geschickt.
Der Anblick des Wagen war einfach traurig, nicht zu übersehen und nur noch frustrierend für mich. Nachdem ich fast Jahrelang alles Menschenmögliche getan habe, um wieder in die Arbeit zu kommen, war an Hobby oder ähnliches, in der Zeit, nicht zu denken.Zumindest dachte ich das.
Ich musste mein Leben komplett umstellen, auch umziehen, weil zum Beispiel, Treppensteigen in den zweiten Stock, ein mühsamer Akt wurde und so weiter.
Meine Hoffung war, das die mich wieder hinkriegen, obwohl da schon eigendlich alles dagegen sprach. Das wollte ich nicht wahrhaben, irgendeine Pille oder Behandlung gibt´s doch bestimmt noch und schon ist alles wieder gut, ich mache auch alles, was die sagen....in Rente gehen müssen, nicht wieder gesund werden, so wie früher....ein schlimmer Gedanke und so alt war ich ja auch noch nicht.Meine Laune war am Tiefpunkt angelangt und jedesmal wenn ich mein halbfertiges Auto ansah, war ich noch zusätzlich traurig,.....so wie es damals aussah mit mir, wird es wohl nie fertig, das olle Ding....Im Prinzip fand ich mein ganzes Leben nur noch blöd,ich hatte kaum noch Freunde,seit ihr mal sehr lange krank und weg vom Fenster, kannst kaum noch was mitmachen....was meinste, wieviele wahre Freunde da noch überbleiben? Genau :o) Dafür Geldsorgen und Zukunftsängste jede Menge. Von Freude keine Spur.
In der Rehakur konnten die mich zwar nicht wieder gesund machen, ich wurde auch dort wieder als arbeitsunfähig entlassen, aber ich lernte andere Leute kennen, manche noch viel schlimmer dran als ich.Zusammen haben wir gestöhnt, über das Leben, den Schmerz,den Stress mit den Übungen etc. aber auch viel gelacht und ich fand wieder neuen Lebensmut.
Ich begann den Weg der kleinen Schritte und mein Auto wurde dann doch noch fertig.
Ich habe zwar kein Motivationstrainer oder ähnliches, aber ich führe seit ein paar Jahren ein kleines Buch, dort schreibe ich alle kleinen Schritte rein. Erst was ich machen will, zum Beispiel einen Stuhl anmalen oder so, dann schreibe ich mir jedesmal auf, was ich geschafft habe, zum Beispiel eine halbe Stunde Stuhl anmalen, mit Monatsdatum.
Irgendwann wird auch dieser Stuhl fertig und wenn es Wochen dauert, ist doch egal, ich kann den Stuhl dann als fertiges Projekt eintragen.Meine beiden Australienstühle, die ich hier auch mal vorstellen werde, da habe ich sogar über 5 Monate, durch die Pausen bedingt, gebraucht,bis die endlich fertig waren.Oder einen Post zu schreiben, ist für mich anstrengend, das Sitzen...dann mache ich oft Pause, ruhe mich aus und schreibe weiter....das kann dann auch schon unter Umständen mal 2-3 Tage dauern...das schreib ich ins Buch.Auch der Keller, über den ich noch berichten werde, da brauchte ich länger als 1 Jahr, bis der so aussah, wie heute. Tausend kleine Schritte,tausend mal Überwindung der Behinderungen,andere würden das alles, in viel viel kürzerer Zeit schaffen.
Ich mache hier ein wenig, da ein wenig,dann wieder Pause, man muss nur dranbleiben und irgendwann wirds fertig.Endweder koche ich was Frisches zu essen, schon Möhrchen schneiden ist mit meinen Händen, eine harte Nuss für mich, das Stehen dazu, eine Tortur oder ich bastel ne halbe Stunde rum, was auf´s Gleiche hinausläuft.Dann muss ich mich ausruhen,weil ich nicht mehr kann,ich muss ja auch noch mal kurz mit klein Hundilein, das ist auch anstrengend für mich, aber wichtig, dann wieder hinlegen, zwangsweise und so gibt es eben den Tag nur Fertigessen oder vorgekochtes.
Wichtig trotz allem, immer wieder Bewegen, auch mal gegen den Schmerz,etwas Spazieren gehen,meine Übungen, die gute Laune erarbeiten, sich was zutrauen,sonst geht irgendwann bald gar nichts mehr, das hatte ich auch schon und das will ich nicht mehr.
Morgen gehts dann weiter.Oder auch nicht und übermorgen geht vieleicht sogar beides, Essen kochen und basteln.Dann wieder tagelang wegen Schmerzen gar nichts und dann wieder später, schaffe ich vieleicht mal 2-3 Std ein paar Tage hintereinander etwas leichtes zu tun.
Manchmal muss/will ich auch was Schwereres machen, das wird vom Körper ganz übel bestraft, das muss ich dann eben aushalten, bis es mir wieder etwas besser geht.Geduld,Geduld und bloß nicht aufgeben ist die Devise.
Wer das noch nie erlebt hat, kann sich das wohl auch nicht vorstellen, wie das ist,das wünsche ich niemanden.Manchmal möchte ich Urlaub von meinem Körper haben.So ist nun mal aber mein Leben und ich mache das Beste draus.
Vieles in meinem Haushalt bleibt liegen und es ist bei weiten schon lange nicht mehr so ordendlich wie früher,das schaffe ich einfach nicht mehr... aber egal, hurra... es lebe das kreative Chaos.
Wenn es mir schlecht geht, ich wieder mal wegen meinem Körper sehr frustriert bin, stundenlang,tagelang pausieren muss, nur so rumliege und das Gefühl habe, ich kann nix mehr, schaff nix mehr, ist doch alles sinnlos,ich bin nutzlos......dann blättere ich in diesem Büchlein, freue mich darüber, das ich doch noch was geschafft habe in meinem jetzigen Leben und schon geht es mir etwas besser :o))
Das Büchlein motiviert mich, auch die anderen Projekte, die ich noch machen will und reingeschrieben habe, in kleinen Schritten,in Angriff zu nehmen.
Und natürlich der Anblick meines Auto´s, sofern ich den mal fahre, so ein,zwei mal die Woche.
Ich wundere mich,was da trotz allem, im Laufe der Jahre zusammen gekommen ist, hätte ich damals, als ich zur letzten Rehakur gefahren bin, im Leben nicht dran gedacht.
Ohne diese paar Wochen in der Reha, wäre auch mein Auto nie fertig geworden und halbfertig eines Tages, auf dem Schrottplatz gelandet. Mir ist dort klar geworden, was chronisch Krank bedeutet, für den Rest meines Lebens keine große Aussicht auf Besserung, trotz allem was ich ausprobiert und versucht habe,nicht mehr normal Leben und Arbeiten zu können. Das war erst hart, aber ich habe auch gelernt, meine Krankheiten zu akzeptieren,auf meinem Körper zu hören und danach zu leben.Kreativität war immer schon in meinem Leben ein wichtiger Punkt, heute mehr denn je, es ist für mich ein Weg aus Hoffungslosigkeit, Schmerz und Depression geworden, die Projekte eine Art Therapie.Das Auto war der erste Schritt,in vielen kleinen Schritten... von vielen kleinen Schritten. Die Zeit ist nicht wichtig. Der Weg ist das Ziel.
Kreativ denken und leben.
Das gibt mir Mut und Kraft.Davon werden meine körperlichen Einschränkungen nicht besser, die Schmerzen nicht weniger, aber trotzdem gute Laune haben und die Mentale Verfassung verbessern, das ist doch wohl auch so etwas wie Arbeit. Meiner Meinung nach enorm wichtig,egal was man macht,um sich zu freuen, trotz chronischer Krankheiten oder so etwas.Ich lebe den Moment, schon morgen kann alles anders sein. Das habe ich ja erlebt. Einiges kann ich heute schon nicht mehr.Aber ist das wichtig? Ich denke dran,was ich heute noch machen kann und nicht daran,was ich nicht mehr machen kann.
Ok..ok.. ich komme gleich für heute, so langsam zum Ende :o)
Und natürlich war auch die EU Rente für mich ein Schreckgespenst, was mache ich nur ohne Arbeit, krank zuhause? Was fange ich mit meinem Restleben an? Das könnte ja noch ne Weile dauern, und das in diesem Zustand, bin ja noch kein Tattergreis...plötzlich nicht mehr arbeiten können, daher ohne Ziel, ohne einfach überhaupt alles, chronisch Krank und ohne Kraft.Keine schöne Zukunft, wie geplant.Das Krank sein habe ich mir ja nicht ausgesucht, wer würde das denn?Es ist passiert.
So einfach bekommt man ja auch heute keine EU Rente mehr...auch das hat gedauert und war nicht leicht.Viele schwere Schritte musste gegangen werden, Einsichten gewonnen,Rückschläge eingesteckt werden.Aber das ist heute überwunden und die Ängste haben sich zum Glück verringert.Es brauchte seine Zeit zu erkennen, daß das Leben als chronisch Kranker, hier noch gelebt werden kann, auch wenn es nicht einfach ist.
Von vielen wird man ja als Sozialschmarotzer angesehen...so krank ist die doch nicht, die kann ja noch laufen, zwar am Stock, aber immerhin..meinste,die braucht den Stock wirklich? Krank sieht die nicht aus, die ist ja noch nicht mal 60 und basteln tut die ja auch noch jede Menge, den ganzen Tag lang ohne Pause, 7 Tage die Woche, und dauernd sieht man sie stundenlang im Park, mit dem Hund rumspazieren....da könnte sie auch genauso gut, wenn sie schon von unseren Steuergeldern lebt, unsere Strasse fegen und den Müll aufsammeln. Das wird einem natürlich nicht direkt gesagt, aber zu anderen und die erzählen es mir dann brühwarm wieder...warum auch immer.
Oder : Was machen sie denn so? Och, nix, ich bin krank, kann nicht arbeiten und bekomme zur Zeit EU Rente....Rente, in ihrem Alter? Also, da arbeite ich 65 Jahre für meine Rente und mache mir die Knochen kaputt. Und die sogenannten Frührentner sind ja alle gar nicht krank...da kenne ich etliche von.....die haben Geld wie Heu und die lümmeln sich den ganzen Tag auf der Couch rum oder verreisen... die machen sich doch nur auf unsere Kosten, einen feinen Lenz. Man, so ein Leben möchte ich auch mal haben. Damit meine ich natürlich nicht sie persönlich, aber das muss doch mal gesagt werden. Das ist ja so ungerecht.
Und das musste ich mir auch schon ein paar mal anhören, das finde ich ungerecht *Grummel* Ööhh ja, wollen wir die Körper und die Leben tauschen? Ich frag mal die Fee, die hat zwar gerade auch ein Burn Out, wegen dem vielen Rumzaubern, aber vieleicht macht sie ja ne Ausnahme*g* Von mir aus gern :o))
Ach ja und dann gib´s da noch die Netten: Ach Gottchen, was haben sie denn gemacht, ein Unfall? Nö, ich hatte mal einen schlimmen Bandscheibenvorfall etc.und jetzt.... ach das kenne ich, hatte meine Bekannte auch schon, aber so richtig krank war die nicht. Musste zwar auch Operiert werden, aber nebenbei hat sie noch Zwillinge geboren und 2 Tage später hat sie schon wieder im ganzen Haus Frühjahrsputz gemacht, sich 5 Kleider selbstgeschneidert und den Garten umgegraben und Kartoffeln gepflanzt. Bei meinen anderen Bekannten war das auch so ähnlich, nur das der auf´m Bau arbeitet, 16 Stunden am Tag, nach Feierabend trainiert er noch 3 mal die Woche, die Fussballjugend im Verein...usw.usw....der ist fit wie Flipper......Da stimmt doch was mit ihnen nicht, da machen sie was nicht richtig....Waren sie schon da und da und haben sie auch schon das und das gemacht? Ich habe schon alles versucht und....ach, das wird schon wieder,jetzt muss ich aber wieder weiter, na denn, alles Gute, man sieht sich :o)
*Humpf* schon wieder abgeschweift...wollte doch zum Schluß kommen.....jetzt aber wirklich...
Trotzdem bin ich heute dankbar dafür, das ich, auch ohne Arbeiten zu können,noch etwas zu beißen habe. Ein Dach über den Kopf habe.Das ich noch kreativ sein kann.Und alle können von mir denken, was sie wollen, ich gehe meinen Weg, auf meine Art und leb mein Leben. Schritt für Schritt.Ich bin dankbar, das es überhaupt eine EU Rente gibt.Auch, wenn´s nicht gerade üppich ist.Das wir hier eine vernüftige Krankenversorgung haben. Auch, wenn da nicht alles rosig ist.
Würde ich in einem anderen Land leben, das so etwas nicht hat, wäre ich heute eine lumpige Bettlerin ohne Essen, Medizin und Zuhause und auch ohne buntes Auto.Dann hätte ich ganz andere Sorgen und die möchte ich um keinen Preis der Welt haben. Daran denke ich jetzt, wenn ich mein Auto ansehe und freue mich, weil es doch noch fertig wurde. Muss ja auch nicht jeden gefallen.
Hauptsache, ich hab meinen Spass dran :o)
Über das bunte Auto schreib ich dann beim nächsten Mal weiter, ich brauche eine Pause, der werte Leser bestimmt auch, dann gibts auch wieder mehr Bilder und weniger Krankenkram....winke,winke,eselfee :o))
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen